Viele Stunden habe ich bei den Waschbären verbracht, in den meisten davon geschah rein gar nichts in der Höhle. Waschbären im Tiefschlaf zu betrachten ist auf die Dauer schon etwas anstrengend, also habe ich die Zeit genutzt um ganz in Ruhe zu beobachten, was sich sonst noch so im Wald ereignet. Und irgend etwas passiert immer...
Zur gleichen Zeit wurden ein paar Bäume weiter die jungen Buntspechte gefüttert. Ihre Bettelrufe waren einfach nicht zu überhören.
Eines Morgens herrschte große Aufregung bei den Singvögeln. Vorsichtig habe ich die Umgebung nach der Ursache abgesucht und den Übeltäter im schönsten Lichtspot entdeckt.
Immer waren die Rufe der Hohltauben präsent, welche bereits wieder Nachwuchs hatten.
Auch der Gesang der Amseln war ein Teil des morgendlichen Vogelkonzertes.
Über mir im Blätterdach ruhte sich Frau Waldkauz von ihren nächtlichen Aktivitäten aus. Hin und wieder auch Herr Waldkauz, der immer etwas scheuer ist. Hier kann man ganz gut den Unterschied in Farbe und Größe bei den beiden erkennen.
Wieder hörte ich morgens ganz früh die Singvögel heftigen Alarm schlagen. Allerdings konnte ich nirgendwo das Eichhörnchen entdecken. Plötzlich direkt vor mir eine Bewegung im Gebüsch. Vorsichtig habe ich mich hingehockt und schaute direkt in zwei große Augen. Ein Steinmarder saß ein paar Meter entfernt vor mir und beobachtete mich genau. Atem angehalten und versucht, trotz der schlechten Lichtverhältnisse eine vernünftige Aufnahme hinzubekommen. Eine Bewegung zu viel, dann war er auch schon wieder weg. Wieder eine dieser wunderbaren, unerwarteten Begegnungen in der Natur, die für immer im Gedächtnis bleiben.
Der flinke Kleiber rennt sonst immer die Stämme auf und ab. Hier konnte ich ihn einmal in einer etwas ungewöhnlichen Pose entdecken.
Der Eichelhäher ärgerte mit Vorliebe die Waldkäuze. Die beeindruckte das Theater allerdings überhaupt nicht.
Begegnung auf dem Weg in den Wald.
Und wenn sich gerade mal gar kein Vogel oder Tier zeigte, war die Mohnblüte ein schönes Motiv.
Regelmäßig kam ein Feldhase den Weg entlang.
Es sind auch diese vielen wunderbaren Begegnungen und Erlebnisse, welche die intensive Zeit im Wald bei den Waschbären so besonders gemacht haben. Jeder Tag war anders und mit jedem Tag lernte ich besser auf die Geräusche und Geschehnisse um mich herum zu reagieren. Irgendwann hatte ich das Gefühl, ein Teil dieses Waldes zu sein.
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